In vielen Bereichen unseres Lebens spielt Intuition eine entscheidende Rolle. Besonders im Sport kann sie den Unterschied zwischen Sieg und Niederlage bedeuten. Wenn wir uns auf unsere Instinkte verlassen können, ohne von Zweifeln gebremst zu werden, steigern wir unsere Chancen auf Erfolg erheblich.
In der neuesten Folge von „Mental Moves“ spreche ich mit der talentierten Skispringerin Luisa Görlich über das Thema Intuition im Sport. Luisa bestätigt die Theorie, dass Intuition auch beim Skispringen eine wichtige Rolle spielt.
Für Luisa sind ihre ersten Sprünge oft die besten. Sie erklärt, dass diese Sprünge einfach „geschehen“, ohne dass bewusste Überlegungen dazwischenfunken. Das bedeutet jedoch keinesfalls, dass keine Vorbereitung notwendig wäre. Im Gegenteil, Luisa hat jahrelang intensiv trainiert, um ihren Körper so weit zu konditionieren, dass er automatisch weiß, was zu tun ist.
Diese Fähigkeit, auf ihre Intuition zu vertrauen und gleichzeitig eine solide Grundlage durch hartes Training zu schaffen, hat Luisa zu einer erfolgreichen Sportlerin gemacht. Ihr Beispiel zeigt deutlich, dass Intuition und Vorbereitung Hand in Hand gehen können, um optimale Leistungen zu erzielen.
Intuition im Sport ist daher nicht nur ein Konzept, sondern eine wichtige Fähigkeit, die es zu entwickeln und zu verfeinern gilt. Indem Sportler*innen lernen, auf ihre Instinkte zu hören und gleichzeitig die erforderliche Vorbereitung nicht zu vernachlässigen, können sie ihr volles Potenzial entfalten und zu Spitzenleistungen gelangen.
Hast du Lust mehr über Intuition im Sport zu erfahren?
Dann höre unbedingt in die neuste Podcastfolge „Mental Moves“ mit Luisa Göhrlich als Gast:
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Sportpsychologie gewinnt zunehmend an Bedeutung im modernen Spitzensport. Immer mehr junge Sportler*innen sind offen dafür, ihre mentalen Fähigkeiten auszubauen. Körperliches Training allein reicht nicht aus, um Höchstleistungen zu erzielen. Sie erkennen, dass mentale Stärke entscheidend ist, um die Leistung weiter zu steigern und unter verschiedensten Bedingungen Bestleistung abzurufen.
In der neuesten Podcastfolge „Mental Moves“ spreche ich mit der ehemaligen Olympiateilnehmerin und Sportpsychologin Monika Niederstätter genau über dieses Thema. Gemeinsam teilen wir verschiedene Strategien, die dir dabei helfen können, deine Leistungsfähigkeit in Beruf, Sport und Alltag zu verbessern.
Hier sind einige Expertentipps aus dem Podcast für dich:
Reflexionsarbeit für dauerhaften Erfolg
Sowohl erfolgreiche Momente, als auch Fehler müssen gleichermaßen reflektiert werden, um daraus zu lernen. Nur wer bereit ist, vom eigenen Handeln zu lernen, wird langfristige Verbesserungen sehen.
Das Fundament des Vertrauens: Selbstbewusstsein
Vertrauen ins eigene Können, besonders unter Stressbedingungen, wird durch mentales Training gefestigt. Es geht darum, selbst dann Ruhe zu bewahren, wenn es hart auf hart kommt.
Atmung: Der Schlüssel zur mentalen Balance
Ein praktischer Tipp sind verschiedene Atemtechniken. Gerade in Momenten hohen Drucks können tiefe Atemzüge wahre Wunder wirken. Sie helfen dabei, den Körper zu entspannen und den Geist zu fokussieren.
Innere Bilder als Strategie
Die Entwicklung eines starken inneren Bildes kann eine kraftvolle Strategie sein. Durch positive Selbstgespräche überwindet man Hindernisse leichter und fördert damit auch das Selbstvertrauen – etwas, das gerade in stressigen Wettkampfsituationen Gold wert ist.
Achtsamkeit in den Pausen
Auch Achtsamkeit spielt eine große Rolle im Konzept der mentalen Stärke. Pausenzeiten sind essenziell für die Regeneration des Geistes; sie ermöglichen es, nicht nur physisch, sondern auch psychisch fit zu bleiben.
Ergebnisorientierung vs. Aufgabenfokus
Der Fokus sollte nicht primär darauf liegen, ständig Siege einzufahren, sondern vielmehr darauf, kleine Schritte zum großen Ziel hin anzuerkennen. Dies schafft Raum für Fortschritt, ohne von Ängsten gelähmt zu sein.
Nervosität positiv nutzen
Anstatt uns über unsere Nervosität zu ärgern, sollten wir diese Energie nutzen, denn sie zeigt uns, wie wichtig uns etwas wirklich ist! Mit Techniken aus dem Mentaltraining lässt sich dies schnell und sicher erreichen.
Viele sind sich ihrer mentalen Fähigkeiten kaum bewusst und noch weniger nutzen gezieltes Mentaltraining zur Leistungssteigerung. Dabei beginnt alles mit einem Bewusstsein für die eigene Gedankenwelt – ein Prozess, den jede*r lernen kann.
Daher verpasse nicht die Chance und höre dir die ganze Folge inklusive Expertentipps an:
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Im Wasser zählt jede Sekunde, aber der Unterschied zwischen Sieg und Niederlage liegt oft nicht nur in den körperlichen Fähigkeiten. In der aktuellen Podcastfolge „Mental Moves“ teilt Profischwimmer Josha Salschow mit dir, welche psychologischen Faktoren beim Kampf um Bestzeiten eine Rolle spielen:
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Diese Tipps helfen dir dabei, fokussiert und mit klarem Kopf in deinen nächsten Wettkampf zu starten.
Jeder Wettkampf ist eine Drucksituation, die uns mental vor Herausforderungen stellt. Entscheidend ist, dich auf dein eigenes Rennen zu konzentrieren statt dich vom Gegnern ablenken zu lassen. Selbstgespräche können dabei Wunder wirken, indem sie dein Selbstvertrauen stärken.
Eine gut etablierte Vorbereitungsroutine gibt dir zusätzliche Sicherheit.
Interessant wird’s kurz vor dem Start, wo das Beobachtungsverhalten sichtbar wird:
Wie gehen andere mit dem bevorstehenden Rennen um? Lassen sie sich von psychologischen Spielchen irritieren? Nicht selten versucht man gegenseitig einzuschüchtern…
Wichtig dabei bleibt jedoch immer eins: Ruhe bewahren und sich auf sich selbst fokussieren.
Das regelmäßige Antreten bei Wettkämpfen trainiert nicht nur deine Muskeln, sondern auch den Umgang mit Stresssituationen. Diese Events sind nicht nur zur Überprüfung deiner Leistung gedacht, sondern auch als Übungssituationen. Alles ist Learning by Doing.
Selbst wenn der Wettkampf nicht so verläuft, wie du es dir erhofft hast, sieh es positiv. Jeder Misserfolg bietet Chancen zum Wachstum. Unvorhersehbare Ergebnisse gehören dazu, sei offen für neue Erfahrungen. Lass dich nicht von früheren Leistungen belasten, sondern starte offen und positiv in den nächsten Wettkampf.
Mit diesen Tipps kannst du hoffentlich gelassener und Leistungsstark in deinen nächsten Wettkampf starten. Denk immer daran: Profisport bedeutet mehr als nur Trophäen zu sammeln. Es geht darum, dich selbst herauszufordern, über deine Grenzen hinauszuwachsenund deine bestmögliche Leistung abzurufen, auch wenn es am Ende nicht für eine Trophäe reicht.
…in der Form, dass ein Teil meiner Klienten aus dem Leistungs- und Profisport kommen. 🤪 Ein weiterer großer Aspekt ist, dass ich selbst 22 Jahre auf höchstem Niveau Leistungssportler war und noch heute leidenschaftlich Sport in verschiedenster Form ausübe.
Der Sport formt und stärkt die eigene Persönlichkeit…
durch den Umgang mit unterschiedlichsten Charakteren (Introvertierte, Extrovertierte, Egozentrierte, Choleriker, Narzissten, Echoisten, …)
durch die Trainer, Führungspersönlichkeiten, Funktionäre, Teams, Fans und Strukturen.
durch die Erfolge, Ziele, Träume und auch Rückschläge und Niederlagen.
durch das stetige Training der eigenen Kompetenzen und die Erweiterung der eigenen Fähigkeiten. Hinzu kommen die wertvollen Erfahrungen, sich als selbstwirksam zu erleben.
In diesem Blog lasse ich dich an wichtigen Learnings aus meiner Leistungssport-Zeit teilhaben. Zudem gebe ich dir Einblicke in meine tägliche Arbeit mit Sportler:innen und High Performer:innen (Menschen aus der Wirtschaft, die sich in ihren mentalen Fertigkeiten (weiter)entwickeln wollen). Ich gebe dir gleich zwei mental Strategien mit, wie du in stressigen Situationen deinen Überaktivismus regulieren kannst.
Umgang mit unterschiedlichsten Persönlichkeiten:
Durch den Sport habe ich gelernt mit verschiedensten Menschen umzugehen. Im Leistungssport ist es ähnlich wie im Beruf. Wir können weniger Einfluss darauf nehmen, auf welche Persönlichkeitstypen wir treffen. Wir müssen uns entsprechend stärker anpassen, uns einlassen, arrangieren lernen und mit diesen Personen umgehen. Zwischenmenschlich kann es zu Spannungen kommen insbesondere, wenn wir unter Leistungs- und Erwartungsdruck stehen. Dies kann unangenehm sein. Konflikte werden häufig indirekt ausgetragen, so dass die Leistungsfähigkeit, und unter Umständen das gesamte Team darunter leidet.
Professionalität ist, und war mir besonders in meinem Sport, sehr wichtig. Trotzdem habe ich viele dieser Spannungen wahrgenommen. Mit meiner Art habe ich versucht, auf Menschen zuzugehen, diese angespannten Situationen aus dem Weg zu räumen, sie zu lösen oder zumindest zu vermitteln und zu moderieren. Davon profitiere ich heute enorm, da ich mit sehr unterschiedlichen Menschen arbeiten kann und dabei feinfühlig mit ihrer Sichtweise und Art umzugehen weiß.
Stetiges Training und Erweiterung eigener Fähigkeiten
Als Leistungssportler habe ich mir viele Eigenschaften und Kompetenzen angeeignet, die ich unzählige Male trainiert habe und unter Beweis stellen durfte. Ich weiß, wie viel Trainingszeit und Energie es braucht, neben den physischen und technischen Fähigkeiten vor allem die mentalen Kompetenzen zu festigen. Während meiner Sportlaufbahn war die Sportpsychologie kaum bekannt und wenig etabliert. Jedoch ist die mentale Stärke für Sportler:innen, ebenso wie für Personen aus der Wirtschaft, ein entscheidender Faktor für ihren Erfolg. Eines meiner Ziele ist es, es den jetzigen Sportler:innen und Personen aus der Wirtschaft leichter und vor allem zeitsparender zu ermöglichen, ihre mentalen Kompetenzen auf- und auszubauen. In meiner Arbeit begleite und unterstütze ich Menschen darin, ihre Potenziale zu entdecken und insbesondere in stressigen oder herausfordernden Situationen auf ihre Fähigkeiten zu vertrauen und sie auch abzurufen.
“Wer mehr erreichen will als andere, der:die muss mehr tun als andere.“ – BULLSHIT!
Dieser Glaubenssatz hat mich in meiner sportlichen Karriere lange begleitet. In meiner Arbeit werde ich immer wieder darauf aufmerksam, da dieser Satz weiter sein Unwesen treibt. Ich habe erst spät in meiner sportlichen Laufbahn verstanden, dass dieser Satz “Bullshit” ist. Zu oft führt der Glaubenssatz dazu, dass wir weniger auf unser Gefühl (insbesondere unser Bauchgefühl, was oft richtig und wertvoll ist) hören und es statt mit Sanftmut mit mehr Druck und Härte versuchen.
Wir können und sollten Dinge nicht erzwingen
Als Sportler:in ist es schwer zu begreifen, dass wir trotz unserer Anstrengung das “gut zu spielen” nicht erzwingen können. Es besteht ein Unterschied darin, es hart und zu intensiv (hoher Muskeltonus und nervöser mentaler Zustand) zu versuchen und 100 % Einsatz und Leistung zu geben.
Was du tun kannst
Aus heutiger Sicht möchte ich dir eine mögliche Antwort geben: „Schenke dir selbst Wertschätzung und Sanftmütigkeit, insbesondere in den Momenten, in denen du denkst: “ich muss noch mehr leisten…” “ich muss das noch machen und dann…” “die anderen sind viel weiter, besser, stärker…”. Gerade dann solltest du versuchen, nachgiebiger und weicher mit dir selbst zu sein. Wie kann dir das gelingen?
Eine kombinierte Übung aus meinem Repertoire:
Eine Kombination von zwei mentalen Strategien, welche sich als funktional erwiesen haben und die du gerne direkt ausprobieren kannst: die emotionale Distanz & mentale Neuausrichtung.
Voraussetzung ist, dass du dir der Situation bewusst und dafür aufmerksam bist, dass du in stressigen Situationen mit Härte und Aktivismus reagierst.
Im 1. Schritt ist es wichtig, ehrlich mit sich selbst zu sein und sein Bewusstsein zu schärfen. In dem Moment, in dem dir auffällt, dass du die Situation erneut mit Härte und “mehr” Energie und Aktionismus angehen willst. Halte kurz inne.
Entscheide dann im 2. Schritt, mit welcher der 3 Komponenten du aus der Situation rausgehen und damit einen Gang zurückschalten möchtest.
Wähle aus den drei Optionen, entweder körperlich, mental oder emotional zu agieren, die aus, die dir am leichtesten fällt.
Aus meiner Erfahrung als Coach empfehle ich, aktiv den Raum bzw. die Situation zu verlassen. Möglicherweise widmest du dich einen kurzen Moment etwas völlig Anderem, zum Beispiel versuchst du, deine Aufmerksamkeit bewusst auf deine Atmung zu lenken und tief ein- und auszuatmen.
Mental kannst du einen Gang zurückschalten, indem du objektiv auf die Situation schaust. Versuche, die Vogelperspektive (Metaebene) einzunehmen, und dadurch aus einem anderen Blickwinkel, von oben auf die Situation zu schauen. Eine Technik, die etwas Übung benötigt und bei der es dir helfen kann, sie mit einer anderen Person durchzuführen und im Dialog die Situation mental zu betrachten.
Die emotionale Komponente ist eng mit der mentalen Herangehensweise verknüpft, erfordert jedoch aus meiner Erfahrung heraus mehr Übung und Training. Dir kann es gelingen, aus der Situation herauszugehen, indem du die Situation ohne Emotionen betrachtest.
Hier kann es helfen, erneut die Perspektive zu wechseln und die Bedeutung aus der Situation herauszunehmen. Stelle dir vor, du beobachtest eine Person, welche dir unwichtig ist und deren Reaktion du möglicherweise sogar belächelst. Dadurch kann es dir gelingen, schneller eine emotionale Distanz aufzubauen.
Im 3. Schritt überlegst du dir, welche Einstellung und welches Bedürfnis dir helfen können, die Situation zu meistern.
Wichtig dabei ist, dass du sanft, ja sogar liebevoll und wertschätzend mit dir bist. Deine Bedürfnisse spielen hier eine große Rolle. Diesen nachzugehen, um dich anschließend der Situation wieder anzunehmen, kann viel Energie freisetzen.
Zu guter Letzt ist es, wie so oft im (mentalen) Training. Vor dem Wettkampf (der stressigen Situation) trainieren, d.h. die Übung auszuprobieren und zu experimentieren. Anschließend reflektieren, was dir persönlich hilft, um es dann, wenn du es brauchst, anzuwenden und darauf zurückzugreifen. Dadurch bist du dir selbst einen Schritt voraus.
Résumé
Das Reinspringen ins kalte Wasser liegt mir, weil es mich immer wieder vor die Herausforderung stellt, die der sportliche Wettkampf 22 Jahre für mich bereit gehalten hat.
„Zu Spielbeginn nicht zu wissen, wie das Ergebnis aussehen wird“.
Meine Klienten können sich darauf verlassen, dass mein Wille, mein Erfahrungsschatz und mein Durchhaltevermögen mir die nötige Sicherheit bieten, flexibel und gelassen diese Situationen anzugehen und zu meistern.
Ich freue mich darauf, wenn du neugierig geworden bist. Willst du mit mir zusammenarbeiten und von meinem Wissen profitieren?
Eine erste Möglichkeit, sich mit mir auszutauschen, bietet mein monatlicher virtueller Kaminabend, bei dem ich in den Dialog mit dir als Führungspersönlichkeit und High Performer:in gehen werde. Melde dich über den Button gerne direkt an.
Ich freue mich auf Dich!
P.S.: Möchtest Du lieber ein individuelles Gespräch mit mir vereinbaren? Nutze dann die Möglichkeit ein Mentales Fokusgespräch für deine persönlichen Ziele zu vereinbaren. Ich freue mich von dir zu hören!
Eine leistungssportliche Karriere bedarf eines jahrelangen Aufbaus und nimmt geschätzt 10.000 Trainingsstunden in Anspruch. Ein:e Sportler:in verbringt fast zehn Jahre damit, für Spitzenleistungen zu trainieren. An der Spitze können die Athleten sich meist nur eine begrenzte Zeitspanne halten. Die Gründe dafür können unterschiedlichster Natur sein. Oft sind es jedoch die hohen Anforderungen an die körperlichen Ressourcen, die eine Leistungssportkarriere in die Knie zwingt. Die Vorbereitung auf das Karriereende Leistungssport und der Umgang damit ist eine wichtige und hochsensible Thematik, welche gerne unterschätzt wird.
Was den Karriereübergang erleichtern kann
Entscheidet sich ein:e Sportler:in für eine Karriere im Hochleistungssport, dann ist der Alltag durchgeplant und neben dem intensiven und umfangreichen Trainings- und Wettkampfkalender bleibt keine Zeit für andere Dinge. Der Sport ist nicht mehr nur die schönste Nebensache der Welt, sondern wird die wichtigste Hauptsache.
Eine Forschergruppe um Ericsson (1993) befasste sich mit dem Thema der Leistungsentwicklung im Sport und ging davon aus, dass vor allem zielorientierte, langjährige Übungs- und Trainingsprozesse motorische und kognitive Mechanismen fördern und zu Spitzenleistungen führen. Die Forscher belegten ihre Annahme durch Vergleiche verschiedener Personengruppen mit und ohne Spitzenleistungen. Die Untersuchungsgruppe mit hervorgebrachten Spitzenleistungen – darunter waren Musiker:innen, Schachspieler:innen und Sportler:innen – haben mehr und über einen längeren Zeitraum zielorientiert trainiert als solche mit durchschnittlichen Leistungen.
Lebensveränderungen wahrnehmen und Bilanz ziehen
Auf höchstem Niveau über Jahre bestehen zu können, erfordert starkes Durchhaltevermögen und extreme Willens- und Leidensfähigkeit. Trotz jahrelanger Disziplin geht die sportliche Laufbahn nicht spurlos am Körper der:s Athleten:in vorbei. Kaum ein:e Sportler:in durchläuft seine:ihre Karriere im Hochleistungssport ohne Hindernisse wie beispielsweise Verletzungen oder Leistungstiefs. Aus eigener Erfahrung als Sportler und als Sportpsychologe empfehle ich jedem:r Sportler:in immer wieder eine „Kosten-Nutzen-Bilanz“ zu ziehen. Im Leben einer Person kommt es immer wieder zu Veränderungen, die einer Anpassung bedarf. Rational und emotional das Geschehen abzuwägen, ist überaus wichtig. Die Folge dessen kann ein Karriereende oder aber die verstärkte Anstrengung zum Weitermachen sein.
Der Entschluss, die Karriere zu beenden
Bedenken wir, wie viel Energie, Zeit und Leidenschaft ein:e Athlet:in in seine:ihre sportliche Karriere gesteckt hat, dann versteht jede:r, dass das Beenden einer Karriere kein einfacher Entschluss ist. Es kann mit der Pensionierung aus dem Berufsleben verglichen werden, was für viele Persönlichkeiten, die sich stark mit ihrem Beruf identifiziert haben einen großen Schritt darstellt. Im Sport wird zwischen dem – vorzeitigen, geplanten oder – abrupten Karriereende unterschieden.
Entscheidend für das Bewältigen des Karriereendes sind die zur Verfügung stehenden Ressourcen und das Empfinden des:r Sportlers:in beim Übergang ins „normale Leben“. Eine rechtzeitige Planung, ein freiwilliger Rücktritt sowie eine gute soziale Unterstützung ermöglichen einen problemlosen und sanften Karriereübergang.
Leider ist diese Situation in den seltensten Fällen Realität. Meist sind es die ungeplanten abrupten Karriereausstiege, zum Beispiel aufgrund von Verletzungen oder unvorhersehbaren Umständen, mit denen die Sportler:innen zu kämpfen haben.
Hilfreiche Tools: Reflektion und Diskussion mit dir selbst
Aus entwicklungspsychologischer Perspektive zählt das Karriereende zu einer unabwendbaren und notwendigen Herausforderung, die von dem:r Sportler:in gemeistert werden muss. Aus eigener Erfahrung empfehle ich, sich gedanklich und emotional mit dem Karriereende zu beschäftigen. Hier hilft es beispielsweise die erlebten Gefühle und Gedanken in einem Tagebuch festzuhalten. Diese Tagebuchaufzeichnungen können dann in Gesprächen mit vertrauten Personen oder einem:r Sportpsychologen:in reflektiert und diskutiert werden. Durch das Wahrnehmen und Interpretieren der eigenen Empfindungen können Erlebnisse und Gefühle besser reflektiert und verarbeitet werden. Zudem können die Personen, denen sich anvertraut wird stärker unterstützen.
Fähigkeiten übertragen lernen
Die Vorbereitung auf ein mögliches Karriereende sollte unbedingt Zielsetzungen außerhalb des Sports beinhalten. Längsschnittstudien berichten, dass während und kurz nach der Karriere der Sport und die sportliche Höchstleistung als primäres Lebensziel gewichtet werden. Eine Umorientierung findet mit zunehmendem zeitlichen Abstand zur Sportkarriere statt. Befragungen ergaben, dass die Sportler:innen bereits nach einem Jahr die beruflichen Kompetenzen und die berufliche Entwicklung als wichtigstes Ziel formulierten.
Eine geeignete Methodik, um eine:n Athleten:in auf das Leben nach der Sportkarriere vorzubereiten, ist das Training übertragbarerer Fähigkeiten – „transferable skills“ (Mayocchi & Hanraham, 2000; Murphy, 1995).
Zum einen lassen sich die im Sport erworbenen Fähigkeiten wie die individuelle Stressbewältigungs – und Selbstkontrollstrategien oder das Zielsetzungstraining sinnvoll nutzen. Zum anderen lassen sich die erlernten Interventionsmethoden (Stressbewältigung, Selbstkontrolle und Zielsetzung) auf berufliche Qualifikationen anwenden.
Ich freue mich darauf zu erfahren, vor welcher Entscheidung oder Ausstieg du stehst und was dich weitergebracht hat.
Alles Liebe, Dein Ben Göller
Literaturhinweise:
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Mayocchi, L. & Hanrahan, S. J. (2000). Tranferable skills for career change. In D. Lavallee & P. Wylleman (Eds.), Career transitions in sport: International perspectives (pp. 95- 110). Morgantown, WV: Fitness Information Technology
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Wippert, P.-M. (2002). Karriereverlust und Krise. Schorndorf: Hofmann.
Jede:r Sportler:in weiß, dass im Wettkampf alles möglich ist und Kleinigkeiten manchmal entscheidend sind. Eine mentale Vorbereitung auf den sportlichen Wettkampf reduziert auftretenden Druck, Angst und Stress und ermöglicht zudem Höchstleistungen.
Jede:r Sportler:in kann sich auf kritische Situationen im Wettkampf vorbereiten, die Sportpsychologie zeigt Dir Möglichkeiten wie…
Egal in welcher Sportart sich ein:e Athlet:in behaupten muss, fast immer geht es in den Wettkämpfen um alles! Gewinnt der:die Sportler:in, ist die Freude groß und womöglich auch der mitschwingende Ruhm. Verlieren fühlt sich anders an. Vor und während eines Wettkampfes können unverhoffte und unerwartete Ereignisse auftreten. Ich erinnere mich an ein besonderes Ereignis meiner Sportlerlaufbahn in dem ich hilflos der kritischen Wettkampfsituation unterlegen war. Ausgerechnet im Final-Rückspiel um die Deutsche Meisterschaft in der A-Jugend. Aus meinen sportlichen Erfahrungen und mit dem Wissen als Sportpsychologe weiß ich heute, wie wichtig eine gute und richtige Vorbereitung auf Wettkämpfe ist. Mentale Vorbereitung auf Wettkämpfe: Wie genau kann die Vorbereitung aussehen?
Individuelle Vorbereitung mit Unterstützung eines:r Sportpsychologen:in
Zur mentalen Vorbereitung gehört ein bewusst werden der Situation, auf die ich treffen werde. Im Sport ist es klar, dass den Wettkampf nur der:die Sportler:in selbst bestreiten kann. Darin steckt meist ja auch der Reiz des Sporttreibens. Um sich nun bestmöglichst auf das Ereignis vorzubereiten gilt es, die möglichen kritischen Situationen, die im Wettkampf auftreten können vorab mental durch zu spielen. Individuelle Empfindungen und Sichtweisen sind hier besonders wichtig. Der:die Sportpsychologe:in hilft dem:r Athlet:in durch gezielte Fragestellungen dabei, sich in die Situation zu versetzen und ein mentales Drehbuch zu entwerfen. Worst-Case-Situation vs. Best-Case-Situation Der:die Athlet:in berichtet, was an einem „schlechten“ Wettkampftag alles nicht funktioniert und warum nichts so läuft, wie sie:er es sich vorstellt (Worst-Case-Option). Dann versetzt der:die Spieler:in sich in die Lage, eines perfekten Wettkampftages und schildert den genauen Ablauf des Tages (Best-Case-Option). Beide Szenarien werden gegenübergestellt und der:die Athlet:in entwickelt mit Hilfe des:r Sportpsychologen:in individuell passende Lösungswege, um aus einer Worst-Case-Situation eine Best-Case-Situation herzustellen. Die Methode lässt sich noch erweitern, dazu dann gerne mehr in einem persönlichen Gespräch.
Kontrolle als Mittel zur Selbstregulation
Die mentale Vorbereitung unterstützt den:die Athlet:in darin ein positives Gefühl der (Selbst-)Sicherheit zu erlangen. Das Gefühl entsteht dadurch, dass der:die Athlet:in in der Lage ist, die Situation zu kontrollieren und mit eigenen Mitteln zu lösen. Dieses Kontrollgefühl ist im Sport sehr wichtig und in kritischen Situationen entscheidend, um gelassen und selbstsicher zu agieren. Um die Lösungen im Wettkampf anwenden zu können, benötigt der:die Sportler:in die Methode der Selbstgesprächsregulation. Die Selbstgesprächsregulation ist stark individuell, da jede:r Athlet:in andere Signale und Wörter benötigt, um sich zu fokussieren und gut zu fühlen (Stoll, Pfeffer & Alfermann, 2010; Mayer & Hermann, 2011). Welche Sätze haben dich in einem Wettkampf bereits beflügelt und dich stärker werden lassen?
Kenne alle Facetten deiner Persönlichkeit als mentale Vorbereitung für den Wettkampf Um in kritischen Situationen selbstsicher und gelassen bleiben zu können, ist es wichtig seine Stärken und Schwächen gut zu kennen. Wenn du weißt, was dich innerlich antreibt, kannst du dein vorliegendes Potenzial besser nutzen und gezielt einsetzen. Die wertebasierte Persönlichkeitsanalyse von ProfileDynamics® unterstützt dich darin, dich und andere besser zu verstehen. Das Besondere an der Analyse ist, dass du Erkenntnisse erlangst, weshalb eine Situation für dich kritisch und womöglich aufreibend ist.
Melde dich gerne, wenn es für dich spannend ist und du mehr dazu erfahren möchtest. Es ist okay, sich Unterstützung zu holen, da es im sportlichen Wettkampf immer um alles geht… oder etwa nicht?
Ich freue mich von Dir zu hören, welchen kritischen Situationen du ausgesetzt bist und welche der Möglichkeiten dich weitergebracht haben.
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